Die Mißbildungen und kongenitalen Erkrankungen der Geschlechtsorgane einschließlich der Brustdrüsen

1909 
Zum Verstandnis dieses und des folgenden Kapitels sind einige kurze Bemerkungen uber die Entwicklung des Urogenitalapparates durchaus erforderlich. Die Keimdruse, die bekanntlich aus dem Keimepithel abstammt, bildet sich entweder zum Hoden oder Eierstock aus. Beim Mann erhalt ferner der Wolffsche Gang eine besondere Ausbildung, wahrend der Mullersche Gang sich zuruckbildet, beim Weib der Mullersche Gang, wahrend der Wolffsche Gang sich zuruckbildet. Die Entwicklung der mannlichen Geschlechtsorgane stellt sich dabei folgendermasen dar: Die Keimdrusen werden zum Hoden. Der vordere, kopfwarts gelegene Abschnitt der Urnieren bildet sich zum Kopf des Nebenhodens um, der Wolffsche Gang wird zum Vas deferens des Hodens. Sein Anfangsteil bildet den Schwanz des Nebenhodens. Aus dem hinteren Abschnitt der Urniere entstehen die Vasa aberrantia epididymidis, das Giraldessche Organ (Paradidymis). Aus dem sich beim Manne, wie erwahnt, stark zuruckbildenden Mullerschen Gang entsteht die Hydatide des Nebenhodens. Seine Einmundungsstelle in den Sinus urogenitalis bleibt als Uterus masculinus oder Sinus prostaticus der Harnrohre erhalten. Die Samenblasen sind einfache Ausstulpungen der hinteren Wand des Vas deferens, das von hier ab nach abwarts als Ductus ejaculatorius bezeichnet wird. Die Prostata besteht aus glatter Muskulatur und Drusen. Diese sind Ausstulpungen der Urethralschleimhaut, jene stammt vom Mesenchym.
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