Psychologische Wirkungen von Arbeitsstellen auf die Verkehrsteilnehmer

2016 
Ziel des Projektes war die empirische Untersuchung psychologischer Wirkungen von Arbeitsstellen auf Autobahnen auf den Verkehrsteilnehmer. Mit Hilfe von Experten- und Nutzerfokusgruppen, Befragungen an Autobahnraststatten, einer Onlinebefragung sowie einer Fahrsimulatorstudie lies sich ein umfassendes Bild von vermuteten und erlebten Problemen und potentiellen Losungsmoglichkeiten zeichnen. Vor allem die Fahrstreifenbreiten wurden als Beanspruchung verursachend bewertet. Dies spiegelte sich auch in den Ergebnissen der Fahrsimulatorstudie wider. Eine Reduktion der Breite des linken Behelfsfahrstreifens ging einher mit einer verringerten Durchschnittsgeschwindigkeit sowie einer reduzierten Variation in der Spurposition. Gleichzeitig ergab sich allerdings eine Zunahme der Zeit, die sich Fahrer innerhalb von kritischen Sicherheitsabstanden zu vorausfahrenden Fahrzeugen bewegten. Auch die Lange von Arbeitsstellen tragt offenbar zu dieser subjektiv erlebten Beanspruchung bei. Teilzonen innerhalb der Arbeitsstellen, bei denen Verbesserungsbedarf gesehen wurde, waren Verschwenkungen und Uberleitungen sowie Behelfsanschlussstellen, ein Befund, der von Unfalldaten gestutzt wird. In Bezug auf konkrete Arbeitsstelleninformationen auserten Nutzer kaum zusatzlichen Bedarf. Es zeigte sich aber, dass vor allem die in einigen Bundeslandern eingesetzten "Smiley-Schilder" zur Darstellung der verbleibenden Lange durchaus positiv aufgenommen werden. Effekte auf das Fahrverhalten konnten fur die "Smiley-Schilder" nicht identifiziert werden. Fur das bekannte Arbeitsstellen-Informationsschild wurde Verbesserungsbedarf festgestellt. Aus Nutzersicht ergibt sich damit, dass vor allem eine Verkurzung von Arbeitsstellen und eine Verbreiterung von Fahrstreifen wunschenswert sind. Demgegenuber stehen jedoch Uberlegungen aus praktischer und Verkehrssicherheitsperspektive. Schlieslich sind breitere Spuren nicht immer umsetzbar, und gehen zudem mit erhohten Geschwindigkeiten einher. Ebenso fuhrt das Ersetzen einer langen durch mehrere kurze Arbeitsstellen zu einem erhohten organisatorischen und finanziellen Aufwand, und dabei zu einer Haufung eben der kritischen Arbeitsstellenbereiche (Verschwenkungen und Uberleitungen). Vor diesem Hintergrund muss eine genaue Abwagung zwischen Fahrerwunschen, praktischen Uberlegungen und vor allem zu erwartenden Verkehrssicherheitskonsequenzen vorgenommen werden.
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