Persistente Gewalt – Eine quantitative Analyse vergangener Gewalt in der Gegenwart

2021 
Der Beitrag untersucht die zeitliche Abhangigkeit, die Kontinuitaten und Diskontinuitaten von Gewalt. Die Intensitat innerstaatlicher Gewalt wird uber Mordraten operationalisiert, diese werden zwischen Gesellschaften und Epochen verglichen. Gewalt war uber den Verlauf der menschlichen Geschichte einem dramatischen Wandel unterworfen: Die einst allgegenwartige Gewalt zwischen Menschen ist aus modernen Gesellschaften verschwunden. Sozialem Wandel steht jedoch das Beharrungsvermogen sozial geteilter und tradierter Normen und Institutionen entgegen. Die quantitativ-empirische Analyse zeigt, dass gegenwartige Gewalt in hohem Mase von vergangener Gewalt abhangig ist: Uber einen Zeitraum von etwa 100 Jahren – oder drei bis vier Generationen – folgt die Intensitat innerstaatlicher Gewalt einer hohen Pfadabhangigkeit. Daruber hinaus verliert der Effekt seine Signifikanz. Geschichtliche Umwalzungen wie etwa der Zweite Weltkrieg konnen diese Kontinuitaten jedoch unterbrechen.
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