Mutationsanalyse von Kandidatengenen für die neurologische Mutation wobbler der Maus

2001 
Die autosomal rezessive Mutation wobbler (Gensymbol wr, Phanotyp WR) der Maus fuhrt zur Degeneration von Motoneuronen in Hirnstamm und Ruckenmark und lost so eine Muskelatrophie aus. WR-Mannchen zeigen auserdem einen Spermiogenesedefekt. Die wr-Mutation wurde auf dem proximalen Chromosom 11 in einem Bereich konservierter Syntanie zum humanen Chromosom 2p13-15 lokalisiert. In der Positionsklonierung des wr-Gens wurden physikalische Karten der Regionen bei Maus und Mensch erstellt. Dort konnten die Gene fur die cytoplasmatische Malatdehydrogenase Mor2 und das Homoobox-Protein Otx1 kartiert werden. Durch die Ubertragung von Genen bzw. Genbruchstucken vom humanen Chromosom 2p13-15 auf die Maus-Karte wurden weitere Kandidatengene identifiziert: die Gene fur ein Tumorantigen Hcc8, die Uridin-Diphosphoglukose-Pyrophosphorylase Ugp2, und das Drosophila Pellino-Homolog Peli1 und auserdem die anonymen cDNAs Kiaa0903 und hEST13. Hcc8, Ugp2 und Peli1 wurden als Kandidaten fur die wr-Mutation ausgeschlossen. In dieser Arbeit wurde die physikalische Karte der Region verbessert. Es konnten neue Kandidatengene kartiert und gleichzeitig fur die wr-Mutation ausgeschlossen werden: die anonymen cDNAs Hspc159 und Murr1, und die Gene fur das Endozepine-like peptide Elp, das peroxisomale Protein Pex13 und das Exportin1 Xpo1. Durch die Detektion von Rekombinationen in einem Intron von Murr1 wurde der wr-kritische Bereich um 2,15 cM verkleinert. Fur das Otx1-Gen konnte die genomische Sequenz und fur die cDNAs Homoloc-13 und Kiaa0903 die cDNA-Sequenz erstellt werden. Die vergleichende Sequenzierung der kodierenden Regionen von Mor2, Otx1, Homoloc-13 und Kiaa0903 ergab keinen Unterschied zwischen WT und WR; auch in der Expression dieser Gene bzw. cDNAs konnte keine Veranderung gefunden werden, so dass sie als Kandidaten fur wobbler ausscheiden. Nach der in dieser Arbeit durchgefuhrten Mutationsanalyse sind keine weiteren Kandidatengene fur die wr-Mutation mehr vorhanden, so dass nun Mutationen in nicht-kodierenden Bereichen, die regulatorische Funktion haben konnten, gesucht werden mussen.
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