Modaler Modellabgleich eines Rotors in Magnetlagern
2020
Fur die Zustandsuberwachung (Monitoring) von Rotorsystemen wird der Ist-Stand von Indikatorfunktionen mit Sollwerten
verglichen, um Abweichungen im Betrieb des Rotors feststellen zu konnen. Mogliche Indikatorfunktionen sind
Frequenzgangfunktionen oder modale Parameter eines Systems. Um diese Funktionen zu erhalten, konnen Methoden
der experimentellen Modalanalyse angewendet werden. Ublicherweise ist dafur teures zusatzliches Messequipment wie
beispielsweise Beschleunigungssensoren, Shaker oder Impulshammer, sowie ein Aufzeichnungs- und Auswertesystem
notwendig. Um die Modalanalyse durchfuhren zu konnen, muss der Betrieb der Maschine unterbrochen werden.
Um die Quellen moglicher Abweichungen im Rotorsystem zuzuordnen ist modellgestutztes Monitoring sinnvoll. Dafur
ist ein numerisches Modell der Maschine notwendig.
In diesem Beitrag wird eine Methode vorgestellt, die bei magnetgelagerten Rotorsystemen die Sensorik und Aktorik der
Magnetlager sowie ihre Steuerung gezielt fur die experimentelle Modalanalyse nutzt. Dabei werden keine zusatzlichen
Komponenten zum Rotorsystem hinzugefugt. Theoretisch ist damit eine Modalanalyse im Betrieb der Maschine moglich.
Als Beispielmaschine dient ein akademischer Prufstand.
Um die Ergebnisse der durchgefuhrten Modalanalyse bewerten zu konnen, wird ein numerisches Modell des Rotorsystems
erstellt. Dafur werden Versuche an der Rotorwelle durchgefuhrt. Der Einfluss von steigenden Lagersteifigkeiten auf das
Schwingungsverhalten des Rotorsystems wird mithilfe des Simulationsmodells nachvollzogen. Das entstandene Modell
konnte fur modellgestutztes Monitoring verwendet werden.
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