Verkörperte Techniken und technisierte Verkörperungen – Zur multimodalen Koordination von Handlungen und Wissen

2017 
Der Beitrag versucht, die Verhaltnisse von Korpern, Technik und Wissen empirisch auszuloten und fragt nach ihrer konstitutiven Bedeutung fur soziale Situationen. Entgegen einer vermeintlichen Dichotomie behandeln wir Korper, Objekte und Technik als Ensemble , indem Technik und dingliche Materialitaten durch verkorperte Praktiken zur Koordinierung sozialer Situationen eingesetzt werden. Wie sich anhand verschiedener Felder des Sports, der Bildung oder schlicht im Alltag aufzeigen lasst, werden spezifische Korpertechniken und technisierte Wissensbestande nicht nur in Korper eingeschrieben, sondern daruber hinaus korperlich externalisiert und somit im Interaktionsverlauf fur die Situationsteilnehmer lokal sichtbar gemacht. Die empirische Grundlage bilden videobasierte Aufzeichnungen aus drei verschiedenen Projekten zur (1) Herstellung von Korperwissen im Trampolinturnen, (2) zur Besprechung einer Konstruktionszeichnung im Ingenieursstudium (3) zur Aushandlung von Ordnung im Strasenverkehr. Im Fallvergleich wird deutlich, dass die analytische Trennung von Korpern und Technik fur die Aushandlung jeweiliger situativer Ordnungen aus Sicht der Handelnden kaum nachvollziehbar ist. Vielmehr verschranken sich die 'Grenzen' innerhalb der Praxis alltaglicher, verkorperter Technik- und Dingverwendung.
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