Kloster Michaelstein, 19. bis 21. Mai 2000: XXVIII. Internationale wissenschaftliche Arbeitstagung: „Gestik und Affekt in der Musik des 17. und 18. Jahrhunderts“

2016 
W. Adornos „Rehabilitierung" Mahlers durch eine Abgrenzung zu Wagner, aufgegriffen, so suchte Matthias Wiegandt (Freiburg) mit Alexander Glasunow bewusst den Kontrast, um aufzuzeigen, dass Mahler zwar der „besondere", keineswegs aber der einzige bedeutende und einflussreiche Symphoniker seiner Generation war. Zwei Vortrage richteten den Blick schlieslich auf die Individualitat der Person Gustav Mahler. Albrecht von Massow (Freiburg) wies mit seiner These einer „Privatisierung offentlicher Mittel" (etwa der Fanfare) auf den besonderen Ausdruck von Subjektivitat in Mahlers Symphonik hin. Ein glanzvoller, aber auch nachdenklich stimmender Abschlus gelang Alexander Ringer (Illinois, USA) mit seiner Interpretation von Mahlers Werk vor dem biographischen Hintergrund des judischen Komponisten in einer ausgepragt antisemitischen Umwelt Ende des 19. Jahrhunderts. Nicht nur die Vortrage, sondern gerade auch die Diskussionen, die durch die unterschiedlichen, teils provokanten Thesen angefacht wurden, forderten einen intensiven Dialog zwischen den Referenten und dem Publikum. Dass hinsichtlich Mahlers Symphonik noch ein groser Diskussionsbedarf besteht, wurde hierbei deutlich: Nach wie vor eroffnet die Beschaftigung mit Mahler und seinem kompositorischen Umfeld im ausgehenden 19. Jahrhundert eher neue Fragen als dass sie zu eindeutigen Antworten und „Losungen" fuhrt.
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