Lithiumeffekte auf das hamatopoetische System

1997 
Synopsis 1. Lithium erhoht die Zahl der neutrophilen und eosinophilen Gra­ nulozyten, jedoch wahrscheinlich nicht der Monozyten, basophi­ len Granulozyten, Thrombozyten, Erythrozyten bzw. Retikulozy­ ten im peripheren Btut. 2. Lithium erhOht im Knochenmark die Anzahl pluripotenter Stammzellen wie auch die der Granulozyten-Makrophagen-Vor­ stufen und Megakaryozyten-Vorstufen, senkt hingegen wahr­ scheinlich die Anzahl der Erythrozytenvorstufen. 3. Als zugrundeliegender Wirkungsmechanismus wird eine direkte wie auch eine indirekte Zellwirkung vermutet, narnlich die Erho­ hung der Anzah! von Makrophagen, die Wachstumsfaktoren und Zytokine produzieren. Auch spielt hier eine lithiumbedingte er­ hohte Aktivitat des Knochenmarkgewebes eine Rolle. Die Abnah­ me der Erythropoese unter Lithium wird moglicherweise durch die Hemmung von cAMP und konsekutiver Hemmung der Pro­ staglandine der Gruppe E verursacht. 4. Daher kann Lithium bei toxischer Schadigung der Hamatopoese, sei es durch Chemotherapie, Radiatio, antivirale Medikamente oder Granulozytopenie durch Carbamazepin oder Neuroleptika therapeutisch eingesetzt werden. 5. Das Entstehen einer Leukamie durch Lithium konnte bislang wis­ senschaftlich nicht nachgewiesen werden.
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