Die Lebensqualität von Patienten mit implantierbarem Kardioverter-Defibrillator aus salutogenetischer Sicht

2020 
Die Lebensqualitat von Patienten mit implantierbarem Kardioverter-Defibrillator (ICD) wird von therapiebedingten Faktoren beeinflusst. Die Studienlage ist jedoch heterogen und validierte krankheitsspezifische Messgrosen der krankheits- oder indikationsspezifischen Lebensqualitat (DRQoL) von ICD-Patienten fehlen. Das Ziel der Studie war es, ein erweitertes Verstandnis der langfristigen DRQoL von ICD-Patienten zu erlangen. Ein besonderer Fokus lag auf Stressoren und kognitiven Bewaltigungsstrategien im Alltag. Die Datenerhebung erfolgte mittels semi-strukturierter leitfadengestutzter Interviews. In dieser monozentrischen qualitativen Studie wurden zehn ICD-Patienten mit primar- und sekundarprophylaktischer Indikation eingeschlossen. Drei Facharzte waren beteiligt. Die Daten wurden unter Berucksichtigung von salutogenetischen Ansatzen (Antonovsky) qualitativ ausgewertet. Der ICD schrankt die Patienten im Alltag mehrheitlich nicht ein. Die Patienten entwickeln Bewaltigungsstrategien, um die ICD-Indikation zu verstehen und ihr eine Sinnhaftigkeit zuzuschreiben. Die salutogenetische Betrachtung verdeutlicht, dass der ICD die DRQoL individuell positiv oder negativ durch Koharenz- und Widerstandsfaktoren beeinflusst. Es wurde eine salutogenetische Konzeptualisierung zur Analyse der DRQoL von ICD-Patienten entwickelt. Anhand dieser konnen Patienten mit hohem Risiko, geringer Koharenz und Widerstandsfahigkeit identifiziert werden. Unter Berucksichtigung der individuellen Lebenswelten ist es moglich, eine positive Bewaltigung der ICD-Indikation im Versorgungsprozess zu erzielen.
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