Traumagedächtnis und Optogenetik – Licht ins Dunkel des Unbewussten

2015 
Bei traumatischen Erfahrungen wird die Angst (als Emotion) im Mandelkern (Amygdala) gespeichert, der Kontext jedoch, in dem das negative Ereignis stattfindet, im Hippocampus. Aktuelle optogenetische Studien an gentechnisch manipulierten, furchtkonditionierten Mausen zeigen, dass die traumatischen Gedachtnisspuren im Gehirn (Engramme) durch Licht reaktiviert werden konnen und dabei – beim Erinnern – wieder labil werden. Kurz, die Engramme »dekonsolidieren«. Dank dieser temporaren neuronalen Plastizitat lassen sich wahrend der »Rekonsolidierung« die Erinnerungen an (zum Beispiel) den Kontext eines Traumas durch neues Lernen nachweisbar verandern bzw. aktualisieren, sozusagen uberschreiben, ja sogar verfalschen (»false memories«, s. Ramirez et al., 2013), zumindest bei Mausen. Laut Schiller (2010) kann ein reaktiviertes Furchtgedachtnis aber auch bei traumatisierten Patienten durch »Uberschreiben der Gedachtnisspur« mit neuen (positiven) Informationen verandert, aktualisiert und sogar »geloscht« werden.
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