Psychologische Reaktanz als Reaktion auf die Rezeption von Anti-Musikpiraterie-Botschaften

2012 
Diverse Bemuhungen seitens der Musikindustrie, die Musikpiraterie einzudammen, scheinen nicht oder nur masig zu fruchten. Viele P2P-User sind es mittlerweile bereits gewohnt, ihre Musik kostenlos herunterzuladen und mochten sich diese Freiheit nicht mehr nehmen lassen. Basierend auf der Theorie der psychologischen Reaktanz von Brehm beschaftigt sich diese Arbeit mit der Frage, welches Ausmas an Reaktanz durch welche Art von Anti-Musikpiraterie-Botschaften ausgelost wird. Dazu wurden zwei Botschaftsarten ausgewahlt, zum einen eine angsterzeugende, die auf die negativen Folgen der Musikpiraterie fur den Downloader aufmerksam macht (in diesem Fall eine Geldstrafe) und zum anderen eine, die an seine Verantwortung gegenuber den Kunstlern appelliert. Mithilfe zweier Fragebogen, die die gleichen Fragen, aber unterschiedliche Anti-Musikpiraterie-Sujets als Stimuli beinhalten, sollte festgestellt werden, inwiefern sich das Ausmas der Reaktanz, die durch die Botschaften ausgelost wurde, unterscheidet. Die Ergebnisse zeigen, dass ein Appell an das Gewissen bei den Teilnehmern ein hoheres Ausmas an Reaktanz auslost als die angsterzeugende Botschaft. Eine hohe Bereitschaft, legale Downloadalternativen zu nutzen und eine hohe Verantwortung gegenuber den Kunstlern stellen sich in dieser Studie als reaktanzminimierende Faktoren heraus, wahrend hingegen ein geringes Alter sowie die Annahme, dass viele andere Internetnutzer auch illegal Musik herunterladen einen verstarkenden Einfluss auf das Ausmas der Reaktanz haben. Am Ende der Arbeit werden auf diesen Ergebnissen basierende Social Marketing Strategien vorgeschlagen, die Institutionen, welche sich gegen Musikpiraterie einsetzen, anwenden konnten.
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