Mehr Bewässerungslandwirtschaft in Subsahara-Afrika: durch öffentlich-private Partnerschaften?

2017 
Bewasserung kann die landwirtschaftliche Produktivitat verbessern und stabilisieren und damit zu Ernahrungssicherung und Widerstandsfahigkeit gegenuber dem Klimawandel beitragen. Eine vollstandige oder erganzende Bewasserung verringert die Abhangigkeit von unregelmasigen Niederschlagen und Durren und steigert die Ertrage. Sie verlangert die Anbauperioden und -zyklen, verbreitert das Spektrum der Anbaupflanzen und schafft stabile Voraussetzungen fur weitere ertragssteigernde Masnahmen (Dunger). Daruber hinaus motiviert Bewasserung Landwirte zu Investitionen und Finanzinstitute zur Gewahrung von Krediten. Schlieslich hat sich in Asien gezeigt, dass Bewasserung sowohl Armut als auch Einkommensungleichheiten reduzieren kann. In einer Reihe von Landern Subsahara-Afrikas (SSA) besteht nach wie vor erhebliches Potenzial zum Ausbau der Bewasserungsflachen. Bewasserung in kleinem Rahmen kann (trotz bestimmter Schwierigkeiten und Risiken) von einzelnen Landwirten oder Gruppen von Landwirten organisiert werden. In groserem Masstab ist dies jedoch keine Option: Bauerngruppen sind damit haufig uberfordert, die offentlichen Mittel fur die hohen Investitionen sind begrenzt und das offentliche Management von Bewasserungsprogrammen hat sich haufig als nachteilig erwiesen. Stattdessen, so wird hier argumentiert, konnen Bewasserungsprojekte in offentlich-privater Partnerschaft (OPP) fur Kleinlandwirte, landliche Gemeinschaften und Investoren eine vorteilhafte Option sein, sofern bestimmte Voraussetzungen erfullt sind. Inklusive OPPs sind mit folgenden Herausforderungen verbunden: Da Wasser als offentliches Gut gilt, Bewasserungsanlagen Allmende-Ressourcen sind und in SSA spezifische Landbesitzstrukturen herrschen, muss der Staat bei den Land- und Wassernutzungsrechten und dem Schutz offentlicher Guter aktiv sichere und stabile Voraussetzungen fur Investitionen schaffen. In SSA-Landern sind Investitionen in die Wasserinfrastruktur allein nicht ausreichend. Sie mussen in ein umfassendes Unterstutzungsprogramm mit Zugang zu Beratung und Finanzprodukten, Betriebsmitteln und ? vor allem ? stabilen Markten eingebettet sein. Allen von uns analysierten erfolgreichen OPPs in SSA ist gemein, dass Kleinlandwirte fur den Geschaftsbetrieb Haftungsgesellschaften in Eigenbesitz gegrundet haben. Diese Unternehmen haben fur Bewasserungsmanagement, Serviceleistungen und Marktzugang Vertrage mit privaten Unternehmen geschlossen. Die Landwirte sind in den Verwaltungsraten ihrer Unternehmen vertreten. Fur solche Vereinbarungen mussen Kleinlandwirte langfristig mit Weiterbildung, Hilfe bei der Vertragsgestaltung und dem Erwerb von Managementkompetenzen unterstutzt werden. OPP-Vereinbarungen erfordern lander- und ortsspezifische Losungen und mussen die Risiken der beteiligten Parteien berucksichtigen, um dafur Sorge zu tragen, dass die Partnerschaften entwicklungsfordernd, wirtschaftlich tragfahig und umweltschonend sind.
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