‚Neue‘ Diagnose: Die komplexe Posttraumatische Belastungsstörung in der ICD-11

2019 
Nachdem die Diagnose der komplexen Posttraumatischen Belastungsstorung (kPTBS) seit uber 25 Jahren in der wissenschaftlichen Literatur diskutiert wird, wurde sie nun im Vorschlag fur die ICD-11 als neue Diagnose neben der weitgehend unverandert definierten (einfachen) Posttraumatischen Belastungsstorung (PTBS) aufgenommen. Hiermit konnen insbesondere die Folgen langer anhaltender oder wiederholter Traumatisierung diagnostisch besser abgebildet werden. Das diagnostische Konstrukt beinhaltet im Wesentlichen neben den bekannten Kernkriterien der PTBS das Vorliegen von Storungen der affektiven Regulation, eines negativen Selbstkonzeptes sowie von Beziehungsstorungen. Aufgrund der Komplexitat der Folgestorungen bei anhaltenden oder wiederholten Traumatisierungen sowie der Spezifika der betroffenen Patientengruppe ist eine behutsame sowie sorgfaltige Diagnostik fur die Therapieplanung unabdinglich. Neben den zahlreichen validierten Erfassungsinstrumenten fur die PTBS existieren bereits einige Instrumente zur strukturierten Diagnostik der kPTBS, von denen sich allerdings nur wenige auf die neuen ICD-11 Kriterien beziehen. Hier sind noch Weiterentwicklungen zu erwarten. Zusatzlich zur Erfassung der Symptome der kPTBS ist eine strukturierte Erfassung der Traumavorgeschichte und der Komorbiditaten sowie ggf. eine Ressourcendiagnostik sinnvoll.
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