Das Verhältnis von Nichtregierungsorganisationen und privaten Unternehmen in der globalen Umwelt‑, Menschenrechts- und Sicherheitspolitik

2021 
In der Literatur herrscht weitgehend Einigkeit, dass sich das Verhaltnis von Nichtregierungsorganisationen (NGOs) und privaten Unternehmen in den vergangenen Jahren erweitert hat. Dennoch sind vergleichende Studien zur Interaktion zwischen beiden Akteursgruppen uber verschiedene Politikfelder hinweg bislang selten. Gemeinsame Strukturen und Trends bleiben somit unterbeleuchtet. Der vorliegende Aufsatz untersucht daher das Verhaltnis von NGOs und dem Unternehmenssektor in der globalen Umwelt‑, Menschenrechts- und Sicherheitspolitik. Die Analyse zeigt, dass einige Entwicklungen politikfeldspezifisch sind. So fallt der Protest von NGOs gegenuber der privaten Sicherheitsbranche relativ zahm aus. Zugleich beobachten wir einen politikfeldubergreifenden Trend, der sich in einer graduellen Funktionserweiterung von NGOs im Bemuhen um normkonformes Unternehmenshandeln ausert. NGOs agieren dabei zunehmend als Ko-Regulierer, indem sie mit Unternehmensvertreter*innen in Multi-Stakeholder-Initiativen gemeinsame Regeln erarbeiten, deren Einhaltung uberwachen und fur deren Umsetzung sorgen. Unsere Analyse mundet in der These, dass dieser Wandel durch die Diffusion eines globalen Skripts begriffen werden kann, das die Einbindung privatwirtschaftlicher Akteure zur Losung globaler Probleme vorsieht.
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