Somatoforme Störungen in der Hausarztpraxis: Konstruktion und Evaluation eines psychosozialen Gruppenprogramms

2011 
Hintergrund: Fur erwachsene Patienten mit somatoformen Storungen im Alter zwischen 18 und 70 Jahren wird ein niedrigschwelliges psychosoziales Gruppenprogramm auf tiefenpsychologischer Basis mit dem Forderschwerpunkt struktureller Dimensionen vorgestellt. Die Zielgruppe stellen Patienten aus hausarztlichen Praxen, die eine bisher moglichst geringe Krankheitsdauer aufweisen oder bisher noch in keine geeignete psychosoziale Masnahme integriert und vermittelt werden konnten dar. Besonderer Fokus stellt die unmittelbare Kooperation zwischen Hausarzt und psychosozialem Helfer dar. Es werden Pretest/Posttest/Follow Up- Vergleichswerte zur Symptomentwicklung, Emotionsentwicklung und der Arzt-Patient-Beziehung aufgefuhrt. Auserdem werden Angaben der Nutzung medizinischer Leistungen in Anbetracht gesundheitsokonomischer Aspekte dargestellt. Aus heilpadagogischer Sicht wird das Erleben von Gelassenheit und Optimismus im Alltag aufgezeigt. Die Erfahrungen und das Erleben und Verhalten in den Gruppensitzungen wird anhand psychodynamischer Aspekte des Resonanzerlebens sowie einem fur somatoforme Patienten typischen narzisstisch betonten Verhalten aufgefuhrt. Zuletzt erfolgt ein Vergleich des Konzepts dieser Studie mit den innerhalb der Forschung im deutschsprachigen Raum bisher veroffentlichten Studien zur gruppenspezifischen Arbeit mit Somatisierungspatienten. Patienten und Methoden: 20 Patienten (15 weiblich und 5 mannlich) mit einer somatoformen Storung erhielten vor, unmittelbar nach und weitere zwei Monate nach Ende der Gruppenintervention funf standardisierte Untersuchungsverfahren zur Erhebung der korperlichen Symptomatik (SOMS und PHQ-15), der Krankheitsangste (WI-7), dem emotionalen Erleben (SEE) sowie zum Erleben und Verhalten im Alltag (VEV). Weitere Einzelitems und Fragestellungen galten der Arzt-Patient-Beziehung, der Psychotherapiebereitschaft sowie einem narzisstischen Verhaltensmuster und dem Resonanz- und Beschwerdenerleben wahrend der Gruppensitzungen. 20 weitere Patienten (ebenfalls 15 weiblich und 5 mannlich) mit einer somatoformen Storung dienten mit selber Untersuchungsmethodik als Kontrollgruppe. Sie nahmen nicht am neu konzipierten Gruppenprogramm teil, sondern wurden von ihren Hausarzten alleine behandelt und begleitet. Die Hausarzte der insgesamt 40 Studienprobanden beantworteten im Pretest, Posttest und Follow Up Fragen zur erlebten Beziehungsqualitat zu ihren Patienten, dem erlebten Forderungsausmas nach weiteren medizinischen Untersuchungen sowie der Anzahl der Arztkonsultationen jeweils im Ruckblick der letzten zwei Monate. Insgesamt wurde der Forschungsfragestellung nachgegangen, ob Patienten, die in Kooperation mit ihrem behandelnden Hausarzt an dem Gruppenprogramm teilnahmen nach der Intervention bessere Ergebnisse der Kontrollvariablen aufweisen konnten als Patienten, die von ihrem Hausarzt alleine behandelt wurden.
    • Correction
    • Source
    • Cite
    • Save
    • Machine Reading By IdeaReader
    17
    References
    2
    Citations
    NaN
    KQI
    []