Versorgung der frischen Achillessehnenruptur—Vergleich der offenen mit einer percutanen Nahttechnik

2002 
Die offene Naht der Achillessehnenruptur ergibt niedrigere Rerupturraten als konservative Verfahren, ist aber mit einer Komplikationsrate von etwa 10% verbunden. Die Ergebnisse der operativen Therapie wurden durch die Einfuhrung der fruhfunktionellen Behandlung verbessert. Diese Studie stellt die Ergebnisse einer percutanen Nahttechnik dar, die niedrige Komplikations- und Rerupturraten mit der Moglichkeit einer fruhfunktionellen Nachbehandlung verbindet. Material und Methoden: Von 1992 bis 1999 wurden auslesefrei 97 Patienten mit frischer subkutaner Achillessehnenruptur erfast. Neben der offenen Nahttechnik mit immobilisierender Therapie wurden seit 1996 eine percutane Naht durchgefuhrt. Dabei wurde durch 6 Stichinzisionen mit einer 0,7 mm PDS-Kordel eine Rahmennaht der Sehne durchgefuhrt und nach etwa einer Woche eine funktionelle Behandlung in einem Adimed-Schuh angeschlossen. Diese Studie vergleicht die Behandlungsmethoden und ihre Ergebnisse. Mindestens 6 Monate nach der Therapie wurde eine Befragung von 77 Patienten (80%) und einer Nachuntersuchung von 62 Patienten (65%) durchgefuhrt. Ergebnisse: 88% der 49 Patienten mit offener Naht und 27% der Patienten mit percutaner Naht wurden stationar versorgt. 90% der offenen Nahte wurden unter Intubationsnarkose, dagegen 47% der percutanen Nahte unter peripherer Leitungsanasthesie vorgenommen. Die offene Naht fuhrte in 18%, die percutane Naht in 6% zu lokalen Komplikationen. Unter immobilisierender Nachbehandlung nach offener Naht kam es zu 2 Beinvenenthrombosen (4%) und einer Lungenembolie (2%) wahrend nach funktioneller Nachbehandlung keine Komplikationen beobachtet wurden. In jeder Gruppe traten 2 Rerupturen (4%) auf. Die Nachuntersuchung lieferte vergleichbare lokale und funktionelle Ergebnisse. Im Score nach Trillat und einem modifizierten Score nach Merkel war kein signifikanter Unterschied zwischen den Gruppen nachweisbar. Nach percutaner Naht traten leichte Sensibilitatsstorungen des N. suralis vermehrt auf, die jedoch technisch weitgehend vermeidbar sind. Zusammenfassungg: Die percutane Naht der Achillessehne ist wenig traumatisierend und mit wenig Aufwand, d.h. ohne Blutsperre und damit in Leitungsanasthesie durchfuhrbar. Sie zeichnet sich durch eine niedrige Komplikations- und Rerupturrate aus und fuhrt zu mit der offenen Naht vergleichbaren Ergebnissen. In Kombination mit einer fruhen funktionellen Nachbehandlung bietet sich eine vorwiegend ambulante Behandlung dieser Verletzung an. Damit eignet sich diese Therapie bei frischen percutanen Achillessehnenrupturen als Verfahren der ersten Wahl.
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