Jenseits des ‚normalen Lebens‘ : Held*innen mit Beeinträchtigungen in der Jugendliteratur der DDR und ihre volksbildende Wirksamkeit

2020 
Das Abrucken von der Prasentation vorbildhafter sozialistischer Personlichkeiten in der Kinder- und Jugendliteratur der DDR der 1970er und 1980er Jahre bringt eine zunehmende literarische Thematisierung von Menschen mit Beeintrachtigungen mit sich. Innerhalb weniger Jahre erscheint eine ganze Reihe von Jugendromanen, deren Hauptfiguren eine Beeintrachtigung haben, die ihr Leben entscheidend pragt. Der hier vorgelegte Beitrag untersucht exemplarisch die Rezeption von vier dieser Texte in der DDR, um zu ermitteln, inwieweit sie dazu beitragen konnten, den damals sogar von staatlichen Stellen beforderten Diskurs uber den Umgang mit beeintrachtigten Menschen an die Schulen zu tragen. Die Padagogischen Lesungen als idealisierende Abbilder realen Unterrichts fungieren als masgebliche Quelle, wenn es darum geht, Themenfindungen und Thematisierungen jenseits der Lehrplanvorgaben auszuloten. Anhand ihrer Auswertung ermittelt der Beitrag, inwiefern aktuelle Neuerscheinungen aus DDR-Verlagen unterrichtliche Kommunikationsanlasse fur die Verhandlung von den eigenen Alltag betreffenden Problemen waren. Dabei erweist sich, dass das ansonsten in dieser Zeit recht prasente und breit rezipierte Thema „Menschen mit Beeintrachtigungen“ im Literaturunterricht der DDR trotz passender literarischer Angebote weitestgehend abwesend bleibt.
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