Strategien zur Regulierung von Wurzelunkräutern im ökologischen Landbau - Erarbeitung von Ansätzen für erfolgversprechende Strategien: Erarbeitung von Regulierungsansätzen am Beispiel der Acker-Kratzdistel

2003 
Die Acker-Kratzdistel (Cirsium arvense) ist im okologischen Landbau mit den derzeit zur Verfugung stehenden Masnahmen nur schwer zu regulieren. Aufgrund der geringen Konkurrenzkraft der Mehrzahl der Kulturen und eingeschrankten Moglichkeiten zur direkten Bekampfung zahlt die Distel zu den Hauptproblemen im okologischen Landbau. Im Rahmen eines Verbundvorhabens im Bundesprogramm Okologischer Landbau (BOL) wurde in einem Teilprojekt die Bedeutung unterschiedlicher Bodenbearbeitungsintensitat und Fruchtfolgemasnahmen fur die Distelregulierung auf einer langjahrig okologisch bewirtschafteten Flache der BBA untersucht. Es wurde die Haufigkeit der wendenden Bodenbearbeitung (Herbst-/Fruhjahrsfurche) sowie Zeitpunkt und Haufigkeit der Stoppelbearbeitung variiert. Als Standardgerat fur die Stoppelbearbeitung wurde ein Flugelschargrubber eingesetzt. Die Fruchtfolge besteht aus 7 Kulturen, die zeitgleich nebeneinander in Teilflachen angebaut und durch Zwischenfruchte erganzt wurden. Fur samtliche Teilflachen war ein starkes und grosflachiges Distel-Auftreten typisch. Sprossdichten (Anzahl m-2) und andere Merkmale der Distel wurden an vorgegebenen Zahlstellen dreimal pro Vegetationsperiode ermittelt. Es konnte belegt werden, dass durch den Anbau von konkurrenzstarken Kulturen (Kleegras, Winter-Roggen) zum Teil in Kombination mit einer hoheren Einsatzhaufigkeit des Flugelschargrubbers eine wirksame Reduktion der Sprossdichten erzielt werden kann. Dabei wurde nach einjahrigem, dreimal gemulchtem Kleegras die insgesamt starkste Abnahme der Distel festgestellt: An 73 % der Zahlstellen wurde eine Sprossdichtenabnahme um uber 50 % ge-genuber dem Vorjahr ermittelt. Durch Kombination von Herbst- und Fruhjahrsfurche wurden vergleichbare Regulierungseffekte erzielt. Die Erhohung der Stoppelbearbeitungsintensitat (bis zu 3 Bearbeitungsgange) in Kombination mit weniger konkurrenzfahigen Feldfruchten war demgegenuber nicht erfolgreich. Mit Nmin-Untersuchungen des Bodens konnte weiterhin die Bedeutung einer ausreichenden Stickstoffversorgung insbesondere fur die Kulturpflanzenkonkurrenz herausgearbeitet werden. Die Ergebnisse wurden den Resultaten einer im Verbund durchgefuhrten bundesweiten Umfrage bei Bio-Landwirten gegenubergestellt. Sowohl Versuchs- als auch Umfrageergebnisse bestatigen Fruchtfolgemasnahmen als effektives Instrument zur Regulierung der Distel im okologischen Landbau. Okonomische Zwange konnten zukunftig zu engeren Fruchtfolgen und zu starker reduzierter Bodenbearbeitung fuhren und somit die Probleme mit der Distel u. a. Wurzelunkrautern noch verscharfen. Umso wichtiger ist daher fur Betriebe mit getreidebetonter Fruchtfolge die Ausnutzung aller Masnahmen, die die Konkurrenzkraft der Kulturen erhohen (z. B. Sortenwahl, Saattechnik und Dungung).
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