Zur Verlagerung der Glandula submandibularis aus dem Bestrahlungsfeld bei Radiotherapie von Kopf-Hals-Tumoren: Anatomische Untersuchungen

2005 
Einleitung: Die Xerostomie ist die haufigste und storendste Nebenwirkung bei der Bestrahlung maligner Tumoren des Kopf- Hals-Bereichs. Die Glandula submandibularis (GS) ist die wichtigste Speicheldruse, sie produziert 70% des unstimulierten Speichelflusses. In der Regel liegt die GS bei der Radiotherapie von Kopf-Hals-Tumoren im Bestrahlungsfeld, dies fuhrt zu einer Funktionsminderung der GS um 85–90%. Eine operative Verlagerung der Druse aus dem Strahlenfeld nach submental konnte dieses verhindern, da diese Region bei der Betrahlung ausgespart wird. Die Methode ist bereits von Seihaly et al. (2003) beschrieben worden. Kritiker dieser Methode bezweifeln jedoch, dass die parasympatische Innervation der Druse erhalten werden kann. Ziel dieser Arbeit war es zu untersuchen ob die Schonung des Ganglion submandibulare moglich ist und uber welche Strecke die Druse nach anterior verlagert werden kann. Methode: Die Praparation erfolgte an 6 Leichenschadeln. Dabei wurde die GS unter den Venter anterior des M. digastricus verlagert. Die Strecke wurde vermessen und die Anzahl der erhaltenen Ganglien pro Verlagerung bestimmt. Ergebnis: Im Mittel lies sich die Druse uber eine Strecke von 2,9cm±0.4cm verlagern. Die Ganglien konnten zu 100% erhalten werden. Conclusio: Bei einer chirurgischen Verlagerung der GS aus dem Bestrahlungsfeld kommt es u.a. auf den Erhalt der parasympatischen Innervation an. Anhand anatomischer Praparationen konnten wir belegen, dass dieses zu 100% moglich ist. Hierdurch kann eine Reduktion der Strahlendosis von 60 auf ca. 5Gy erreicht werden. Dieses sollte sich positiv auf Speichelflussraten und die subjektive Wahrnehmung der Xerostomie auswirken. Korrespondierender Autor: Dr. med. Robert Schonberg Universitats HNO-Klinik Hamburg Eppendorf, Martinistrase 52, 20246 Hamburg E-Mail: schoenberg@uke.uni-hamburg.de
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