Einsatz neuer Antiepileptika bei vorher unbehandelten Jugendlichen und Erwachsenen mit Epilepsie Therapie-Empfehlungen

2004 
Die neuen, zur Monotherapie neu erkrankter jugendlicher und erwachsener Patienten mit Epilepsie in Deutschland zugelassenen Antiepileptika (AE) Gabapentin (GBP), Lamotrigin (LTG), Oxcarbazepin (OXC) und Topiramat (TPM) haben eine Reihe von Vorteilen gegenuber alten AE wie z. B. Carbamazepin (CBZ), Phenobarbital (PHB), Phenytoin (PHT), Primidon (PRM) oder Valproinsaure (VPA). Sie sind bei gleicher Wirksamkeit in Bezug auf Vertraglichkeit in geeigneter Dosierung fur neu erkrankte Patienten mit fokalen Epilepsien mindestens gleichwertig und zum Teil vorteilhafter als alte AE, weil sie weniger oder gar nicht enzyminduzierend sind und daher generell zu weniger Arzneimittelinteraktionen und wahrscheinlich auch zu weniger hormonell-metabolischen Nebenwirkungen fuhren. Die fetale Fehlbildungsrate unter LTG ist nach dem derzeitigen Wissensstand vergleichbar mit CBZ und unbehandelten Epilepsiepatientinnen und liegt deutlich niedriger als bei VPA. Daraus ergibt sich die medizinische Notwendigkeit, vor jeder Ersteinstellung sorgfaltig zu prufen, ob ein neues AE bevorzugt gegenuber einer alten Substanz einzusetzen ist. Die Auswahl zwischen den verschiedenen neuen AE sollte unter Berucksichtigung aller relevanten individuellen Faktoren erfolgen. Vor allem bei Patienten, bei denen sich unerwunschte Nebenwirkungen der alten AE besonders ungunstig auswirken konnten, sollten geeignete neue, weniger oder nicht enzyminduzierende AE bevorzugt werden.
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