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Die Ursache der Mißbildungen

1909 
Als Misbildung bezeichnet man allgemein einen Zustand, der auf mehr oder weniger bedeutende Abweichungen vom normalen Verlauf der intrauterinen Entwicklung zuruckzufuhren ist. Handelt es sich dabei um sehr auffallende Abnormitaten der Form mit ausgesprochener Verunstaltung des Individuums, so spricht man von einem Monstrum (Misgeburt), wahrend man geringfugige Abweichungen, die sich nur auf umschriebene Korpergebiete erstrecken, als Anomalien bezeichnet (Ziegler, Schmaus usw.). Bestimmter lautet die Definition, die Schwalbe gibt (S. 1). Misbildung ist eine wahrend der fotalen Entwicklung zustande gekommene, also angeborene Veranderung der Morphologie eines oder mehrerer Organe oder Organsysteme oder des ganzen Korpers, welche auserhalb der Variationsbreite der Spezies gelegen ist. Der Unterschied gegenuber den angeborenen Erkrankungen, die in dem vorliegendem Werke auch eine Rolle spielen, ist nach Schwalbe (S. 2) dadurch gegeben, das die Misbildung eine bereits dauernd gewordene Veranderung eines Teils darstellt, also einen abnormen, dauernden Zustand, die angeborene Krankheit dagegen einen Vorgang, der sich auch nach der Geburt noch fortsetzt. Doch kann auch eine fotale Erkrankung — wenn auch sehr selten — eine bleibende Formveranderung, eine Misbildung hervorrufen.
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