Saflor als neue Ölpflanze im ökologischen Landbau - Zuchtmethodische Grundlagen und Schnellmethoden zur Qualitätsbestimmung

2007 
In Deutschland werden Olpflanzen nur auf etwa 2% der okologisch bewirtschafteten Flache kultiviert, wobei eine grose Nachfrage nach okologisch erzeugtem Pflanzenol existiert. Der Saflor (Farberdistel) konnte als neue Olpflanze fur den okologischen Anbau geeignet sein, da Distelol als wertvolles Speiseol sehr geschatzt wird. Der Anbau von Saflor ist auch in Deutschland in sommerwarmen und -trockenen Regionen durchaus moglich. Es mangelt jedoch an Genotypen, die an das deutsche Klima angepasst sind. Besonders der niedrige Olgehalt und die hohe Krankheitsanfalligkeit (vor allem Kopfchenfaule und Alternaria-Blattflecken) sind problematisch. Ziel des Vorhabens war es, methodische Grundlagen der Saflorzuchtung zu untersuchen und ein Konzept fur die Zuchtung vorzuschlagen. Um grose Probenmengen auf Qualitatsparameter wie den Olgehalt untersuchen zu konnen, sollte eine Schnellmethode entwickelt werden. Die Nah-Infrarot-Reflexions Spektroskopie (NIRS) bietet bei der Selektion auf hoheren Olgehalt eine gute Moglichkeit, eine grose Anzahl Proben schnell und kostengunstig zu untersuchen. Es wurden Kalibrationen entwickelt, um den Olgehalt anhand intakter Achanen schatzen zu konnen. Es wurden drei Zuchtungsmethoden (Stammbaummethode, naturliche Selektion und Einkornramschmethode) verglichen. Linien mit geringerer Krankheitsanfalligkeit und hoherem Olgehalt wurden in der Stammbaummethode entwickelt. Die naturliche Selektion lieferte mit geringerem Arbeitsaufwand ebenfalls gute Ergebnisse. Die Anfalligkeit fur Kopfchenfaule sank und der Ertrag stieg. Der Olgehalt wurde durch die naturliche Selektion nicht beeinflusst. Bei der Zuchtung von Saflor sollten die F2- und F3-Generationen zunachst der naturlichen Selektion ausgesetzt werden. Anschliesend sollten die Nachkommen von Einzelpflanzen gepruft und selektiert werden. Hier sollte neben der geringeren Krankheitsanfalligkeit der Olgehalt im Vordergrund stehen, da durch die naturliche Selektion keine Steigerung des Olgehaltes erreicht wurde.
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