Zur Kenntnis der Chlorogensäure im Rohkaffee

1956 
1. Neben der kristallisierenden Chlorogensaure ist im Endosperm vonCollea arabica L. undCoffea robusta Chev. die vonBarnes und Mitarbeitern aus Rohkaffee nicht genannter Art isolierte, nicht kristallisierende Isochlorogensaure von sehr hohem Drehungsvermogen enthalten. Auserdem mus eine weitere nicht kristallisierende Chlorogensaureform im Endosperm angenommen werden. Die kristallisierende Form, die sich als Kaliumcoffeinchlorogenat abscheiden last, macht beiArabica-Kaffee etwa die Halfte der 6–7% betragenden Gesamtchlorogensaure aus, beiRobusta-Kaffee dagegen wesentlich weniger. 2. Ob Kaliumcoffeinchlorogenat als solches im Kaffee-Endosperm vorgebildet ist, konnte bisher nicht bewiesen werden. Das Verhalten der Auszuge der coffein- und zugleich chlorogensaurereichenRobusta-Kaffeesorten spricht eher gegen die Richtigkeit einer solchen Annahme. 3. Die Chlorogensaureformen des Rohkaffees sind z. T. an Kalium, z. T. aber auch an Magnesium und Calcium gebunden. Freie Chlorogensaure konnte nicht nachgewiesen werden. 4. Bei der Bestimmung der Chlorogensaure nach dem Hypojodidverfahren vonSlotta undNeisser erfolgt zugleich eine Bestimmung der Kaffeesaure, die zu 0,5–0,6% in Rohkaffee enthalten sein soll. Diese Angabe konntenicht bestatigt werden. Kaffeesaure war in den gepruften Proben nicht nachweisbar. Fur die Ausfuhrung der Kaffeesaure-Reaktion neben Chlorogensaure wird eine Vorschrift gegeben. 5. Wasrige Auszuge von Roh- und Rostkaffee enthalten geringe Mengen einer Eiereiweis fallenden Substanz, die sich durch viel Alkohol abscheiden last und hauptsachlich aus schleimartigen Membranstoffen neben Zelleiweis besteht. Bei der Fallung durch Alkohol oder Eiereiweis wird von dem Niederschlag Chlorogensaure adsorbiert.
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