Die Belueftung eines Tunnels im Brandfall

2000 
Bei einem Brand in einem Tunnel sind 2 Rettungsphasen zu unterscheiden. Die erste Phase beginnt nach dem Brandausbruch und endet mit dem Eintreffen der Einsatzfahrzeuge. Sie kann als Selbstrettungsphase bezeichnet werden. Die zweite Phase, die so genannte Fremdrettungsphase, setzt nach dem Eintreffen der Einsatzfahrzeuge ein und endet nach der Loeschung des Brandes. Die Selbstrettungsphase dauert nur 3 bis 15 Minuten und ist fuer die von Feuer und Rauch betroffenen Personen von groesster Wichtigkeit. In der Regel stroemen die heissen Rauchgase zunaechst an die Decke, waehrend rauchfreie Luft zur Brandstelle hinstroemt. Fuer die Sicherheit der Tunnelbenutzer ist es entscheidend, dass diese Schichtung moeglichst lange erhalten bleibt. Die Luftgeschwindigkeiten und der Temperaturunterschied zwischen Rauchgasen und der Tunnelwand beziehungsweise Lufttemperatur haben entscheidenden Einfluss auf die Stabilitaet der Rauchgasschichtung. Eine Waermeisolation verlaengert die Selbstrettungsphase. Bei der Kuehlung gefaehrdeter Tunnelelemente durch eine Wasserberieselung kommt es rasch zu einer Zerstoerung der Rauchgasschichtung. Ob mit Schaumloeschanlagen die negativen Effekte in der Selbstrettungsphase ausgeschaltet werden koennen, ist noch nicht geklaert. In oesterreichischen Tunnelanlagen sind verschiedene Brandmeldesysteme eingebaut. Sie reagieren auf eine Temperaturerhoehung oder auf rasche Temperaturaenderungen. Auch bei den Brandmeldesystemen ist die Laengsgeschwindigkeit im Tunnel von grosser Wichtigkeit. Bei der Betrachtung der Lueftungssysteme im Brandfall muss zwischen Tunnelanlagen, die im Richtungsverkehr betrieben werden, und Tunnelanlagen, die nur im Gegenverkehr befahren werden, unterschieden werden. Folgende Belueftungssysteme werden im zweiten Teil des Beitrags beschrieben: 1. Laengslueftung bei Richtungsverkehr; 2. Laengslueftung bei Gegenverkehr; 3. Querlueftung bei Gegenverkehr, bei der zwischen Vollquerlueftung und reduzierter Querlueftung unterschieden wird, und 4. Reversible Halbquerlueftung in den Varianten reversible Frischlufthalbquerlueftung und reversible Ablufthalbquerlueftung. Zur Gesamtaufnahme siehe ITRD D353250. (KfV/A)
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