„Blaming the victim?“ Ergebnisse einer Vignettenstudie zur Stigmatisierung von HIV-positiven Personen

2021 
Die HIV(„human immundeficiency virus“)-Infizierten sind Diskriminierung in verschiedenen Bereichen ihres Lebens ausgesetzt. Ein Mechanismus der Stigmatisierung in diesem Zusammenhang basiert auf fehlendem Wissen uber die Ansteckungswege von HIV. Wahrgenommenes Eigenverschulden sowie verantwortungsbewusstes Verhalten bei einer HIV-Infektion werden als mogliche Ursache fur die Einschatzung der sozialen Distanz gegenuber HIV-Infizierten untersucht. Datengrundlage ist eine Online-Vignettenbefragung, an der insgesamt 135 Personen teilgenommen haben. Die Hypothesen werden mit clusterkorrigierten multiplen linearen Regressionen getestet. Wenn eine HIV-Infektion als vermeintlich selbst verschuldet wahrgenommen wird, so ist die soziale Distanz zu den Erkrankten groser. Ahnliche Distanzierung erfahren HIV-infizierte Personen, die beruflich eng mit Menschen zusammenarbeiten, z. B. Beschaftigte des Rettungsdienstes. Vor allem homosexuelle HIV-positive Manner werden stigmatisiert. Die Stigmatisierung aufgrund von „victim blaming“ gegenuber HIV-Infizierten konnte in dieser Studie aufgezeigt werden.
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