Schattenwirtschaft: Die Macht der illegalen Märkte

2019 
Die Mehrheit der Weltbevolkerung arbeitet in Schattenmarkten. Mit zunehmender Tendenz. Die Autoren zeigen, wie solche illegalen Markte funktionieren, wie Menschen dort leben und arbeiten. Ihre Analyse uberrascht und verandert den Blick auf dieses Wirtschaften. Markenpiraterie und Sweatshops in Argentinien, Diamanten in Sierra Leone und Rhinozeroshorn im sudlichen Afrika – an diesen Orten fuhrten die Forscher Matias Dewey, Nina Engwicht und Annette Hubschle im Rahmen ihrer Arbeit am Max-Planck-Institut fur Gesellschaftsforschung Hunderte Gesprache mit Arbeitern, Produzenten, Ermittlern oder Politikern. Sie analysieren den Alltag auf diesen geheimen Markten, der gepragt ist durch Selbst- und Fremdausbeutung, durch die Armut vieler und den Wohlstand weniger, durch findige Unternehmer sowie skrupellose Kriminelle. Aber illegale Marktteilnehmer agieren oft auch uberraschend friedlich und kreativ, um Geschafte im rechtsfreien Raum zu ermoglichen. Trotz harter Konkurrenz helfen sie sich haufig gegenseitig, schaffen ein eigenes Regelwerk, Kreditringe oder solidarische Notfallfonds. Neben der Schattenwirtschaft entsteht ein politisches und soziales Schattensystem. In bestimmten Fallen profitiert sogar die Allgemeinheit von illegalen Markten, etwa wenn die lokale Wirtschaft gefordert wird. Der Wirtschaftsjournalist Caspar Dohmen spannt den Bogen zu den allgemeinen Arbeitsverhaltnissen im 21. Jahrhundert, denn die Grenzen zwischen Legalitat und Illegalitat verschwimmen zusehends.
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