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Renaissance des Mäusefavus

2021 
Infektionen mit Trichophyton (T.) quinckeanum haben in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Insbesondere im Jahr 2020 haben sich die Falle gegenuber 2015 verfunffacht. Vor allem in der zweiten Jahreshalfte sind vermehrt Infektionen aufgetreten, was mit dem Anstieg von Feldmauspopulationen korrelierte. Typische Vektoren sind Mause und Ratten sowie Hunde und Katzen, welche die Nagetiere jagen. Die Tiere sind in aller Regel asymptomatisch. Beim Menschen hingegen ist der Verlauf – wie bei anderen zoophilen Mykosen – meist starker entzundlich als bei anthropophilen Erregern. Typische klinische Manifestationen der Infektionen sind Tinea corporis und Tinea capitis. Die Therapie von T.-quinckeanum-Infektionen erfolgt analog zu anderen Dermatophyteninfektionen in Abhangigkeit von Auspragung, Lokalisation und Alter des Patienten sowie Immunstatus, Vorerkrankungen und Medikation. Die Therapiedauer einer Lokaltherapie sollte mindestens 4 Wochen betragen und sicherheitshalber noch bis 14 Tage uber die Normalisierung des Hautbefundes hinaus fortgefuhrt werden. Die systemische Behandlung sollte mit Terbinafin 250 mg 1‑mal taglich oral (bei Erwachsenen) erfolgen. Alternativen sind Itraconazol, Fluconazol und Griseofulvin. Fur Kinder ist nur das Praparat Griseofulvin zugelassen, das in Deutschland nicht mehr lieferbar ist. Alternativ kann auch bei Kindern Terbinafin, Itraconazol oder Fluconazol in einem individuellen Heilversuch als Off-label-Anwendung eingesetzt werden.
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