Anale Chromoendoskopie mittels Videoendoskopie in der Diagnostik prämaligner Läsionen des Analkanals bei HIV-Infizierten

2019 
Mit den heutigen Therapiemoglichkeiten HIV-infizierter Patienten treten neue HIV-assoziierte Krankheiten zunehmend in den Focus. Hierzu gehort das Analkarzinom, welches bei besagtem Kollektiv bis zu 100-mal haufiger auftritt als bei Gesunden. In dieser Arbeit wurde die anale Chromoendoskopie mit gastroenterologischen Endoskopen als neue Methode zur Fruherkennung von Vorlauferlasionen des Analkarzinoms untersucht. Hierbei wurde Lugol’sche Losung mit ihrer Eigenschaft, normale Analhaut zu farben und somit nicht farbannehmende Dysplasien sichtbar zu machen, genutzt. Diese Methode ist, verglichen mit der sonst gangigen, aber nur auf wenige hochspezialisierte Zentren beschrankten hochauflosenden Anoskopie mittels Kolposkop, potentiell flachendeckend verfugbar. 211 HIV-positive Patienten wurden mittels analer Chromoendoskopie auf pramaligne Lasionen untersucht. Hierbei erreichten wir bei der Detektion analer Dysplasien eine Sensitivitat von 75 – 100%, abhangig vom Schweregrad der Lasion und dem Erfahrungsstand des Untersuchers. Die Unterscheidung zwischen benignen und (pra-) malignen Lasionen gelang weniger gut, die Spezifitat lag bei 38 – 48 %, ebenfalls abhangig vom Stadium und der Erfahrung des Untersuchers. Die Sensitivitat stieg mit zunehmender Erfahrung der Untersucher. Der positive pradiktive Wert blieb trotz zunehmender Erfahrung um 0.5, wohingegen der negative pradiktive Wert mit zunehmender Erfahrung von 0.87 auf 1.0 stieg. Ferner konnten wir feststellen, dass der endoskopische Eindruck, eine CD4-Zellzahl Die vorliegende Studie konnte nachweisen, dass die anale Chromoendoskopie eine effektive Methode zur Fruherkennung pramaligner Lasionen ist und eine vergleichbare Sensitivitat und Spezifitat zur bislang gangigen hochauflosenden Anoskopie aufweist. Ein Selektionsbias (zum Teil hospitalisierte Patienten) und unterschiedliche Erfahrungsstande der Untersucher schranken die Aussagekraft ein, so dass Folgestudien wunschenswert sind. Ebenso fehlen vergleichende Studien. Auch die effektive Therapie der analen Dysplasien bedarf weiterer Evaluation. Hier geben aktuell laufende Studien wie TECAIN Hoffnung auf Klarung.
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