Vorhofflimmern nach Herzoperation: Wie und wie lange behandeln?

2015 
Vorhofflimmern ist eine der haufigsten Komplikationen nach herzchirurgischen Eingriffen. Als Risikofaktoren gelten die gleichen, die auch sonst zu Vorhofflimmern pradisponieren, vor allem hoheres Lebensalter, bekanntes Vorhofflimmern und eine arterielle Hypertonie. Daneben steigt mit der Komplexitat des Eingriffs auch das postoperative Vorhofflimmerrisiko. Neben dem unabhangig von der Operation vorhandenen Substrat werden Sympathikusaktivierung, Entzundungsreaktionen und oxidativer Stress als Trigger diskutiert. Hier setzen auch die prophylaktischen Masnahmen an, insbesondere die Fortsetzung oder praoperative Initiierung einer Betablockertherapie. Tritt Vorhofflimmern auf, stehen die Embolieprophylaxe mit Heparin oder nicht Vitamin-K-abhangigen Antikoagulanzien (NOAC) bzw. Phenprocoumon in Abwagung des Blutungsrisikos und Medikamente zur Frequenzkontrolle im Vordergrund, hier v. a. Betablocker. Da bei vielen Patienten mit postoperativem Vorhofflimmern kein Rezidiv zu erwarten ist, sollte die Indikation zur Fortfuhrung der eingeleiteten Therapie einschlieslich der Antikoagulation 6–12 Wochen nach Operation auf ihre weitere Notwendigkeit uberpruft werden. Da Vorhofflimmerrezidive oftmals asymptomatisch sind, sollte andererseits das Beenden einer dauerhaften Antikoagulation besonders kritisch hinterfragt werden. Zumindest mehrere Langzeit-EKG-Kontrollen erscheinen vor Absetzen einer Antikoagulation sinnvoll.
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