Kallusbildung nach aufgebohrter und unaufgebohrter Femurverriegelungsnagelung Eine experimentelle Studie

2001 
In einer prospektiven, randomisierten tierexperimentellen Studie wurde an nicht-humanen Primaten der Gattung Papio ursinus eine Oberschenkelosteotomie in Schaftmitte bei 8 Tieren mittels aufgebohrter und bei weiteren 8 Tieren mittels unaufgebohrter Femurverriegelungsnagelung stabilisiert. Die intravitale Knochenmarkierung erfolgte 5 Wochen postoperativ mit Calceingrun, 8 Wochen postoperativ mit Xylenolorange und 10 Wochen postoperativ mit Oxytetracyclin. 10 Wochen postoperativ wurde die Explantation der Femora mit nachfolgender histomorphometrischer, makroradiographischer und planimetrischer Auswertung von Serientransversalschnitten der Osteotomieregion durchgefuhrt. In der unaufgebohrt versorgten Tiergruppe betrug die Flache des endostal gebildeten Kallus im Mittel 28,0±9,9 mm2 und in der Gruppe nach aufgebohrter Verriegelungsnagelung 11,5±5,0 mm2 (p<0.001). Nach unaufgebohrter Femurverriegelungsnagelung wurde eine periostale Kallusneubildung von durchschnittlich 238,7±87,1 mm2 und in der Gruppe nach aufgebohrter Nagelung von 142,1±71,9 mm2 eruiert (p<0,001). Im Rahmen der fluoreszenzmikroskopischen Auswertung fand sich in der unaufgebohrt versorgten Tiergruppe endostal und periostal eine rascher einsetzende Gesamtkallusbildung. Wahrend bei allen Tieren nach unaufgebohrter Femurnagelung eine endostale Kallusbildung zu beobachten war, war dies bei nur 2 Tieren der aufgebohrten Gruppe der Fall. Nach aufgebohrter Nagelung kam es bei 1 Tier zum Auftreten einer Pseudarthrose. Die unaufgebohrte Femurverriegelungsnagelung erwies sich in diesem experimentellen Modell der aufgebohrten Nagelung hinsichtlich des Ausmases und zeitlichen Ablaufs der endostalen und periostalen Kallusbildung als Uberlegen und kann fur die Versorgung von Oberschenkelschaftfrakturen empfohlen werden.
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