Überleben mit guter Neurologie nach Beinahe-Ertrinken durch ECMO-Therapie und therapeutischer Hypothermie trotz 20-minütiger Anoxie und 16-stündiger Hypoxie

2017 
Hintergrund  Beinahe-Ertrinken mit einer Zeit unter Wasser von uber 10 Minuten ist mit einer hohen Letalitat verbunden. Hier wird der Fall eines Mannes vorgestellt, der nach 20-minutiger Submersionszeit, Reanimation und schwerem respiratorischem Versagen mithilfe intensivmedizinischer Komplextherapie einen guten neurologischen Zustand wiedererlangen konnte. Anamnese  Ein 19-jahriger Mann ertrank beobachtet in einem Suswasserfluss. Nach 20 Minuten konnte er mit einer Korpertemperatur von 32 °C in 8 Metern Tiefe aufgefunden und geborgen werden. Bei Asystolie wurde der Patient nach weiteren 10 Minuten erfolgreich reanimiert. Innerhalb der ersten Stunde entwickelte er eine ein schweres Kapillarlecksyndrom mit resultierender lebensbedrohlicher respiratorischer Insuffizienz. Therapie  Trotz einer Verbrauchskoagulopathie wurde eine venovenose ECMO (extrakorporale Membranoxygenierung) implantiert. Jedoch konnte aufgrund der Flussigkeitsverschiebungen erst 16 Stunden nach dem Unfall eine adaquat Oxygenierung (arterielles pO 2 > 60 mmHg) erreicht werden. Verlauf  Der Patient wurde mit einer milden therapeutischen Hypothermie mit 33 °C zur zerebralen Protektion behandelt. Die ECMO konnte 5 Tage nach dem Ertrinkungsunfall explantiert und der Patient nach weiteren 5 Tagen ohne wesentliche neurologische Defizite extubiert werden. Folgerung  Trotz prolongierter Hypoxiezeit konnte bei einem Patienten nach 20-minutiger Submersionszeit durch Intensivtherapie und den Einsatz einer ECMO ein Uberleben mit gutem neurologischen Ergebnis erreicht werden. Dieser Fall suggeriert, dass bei Ertrinkungsopfern die Hypoxietoleranz moglicherweise unterschatzt wird.
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