Vermeidung von Clustering und Urge bei der chirurgischen transanalen Therapie der distalen tiefen Rektozele

2019 
Die Behandlung obstruktiver Beschwerden des Anorektums stellt eine Herausforderung dar. Die Vorhersagewahrscheinlichkeit eines Erfolges chirurgischer Masnahmen ist weiterhin unsicher. Aufgrund der aus dem tiefen Rektum intramural vermittelten Ruckmeldesignale und konsekutiver Motilitatsmodulation des Kolorektums konnen morphologische Veranderungen nicht allein zur Indikationsstellung herangezogen werden. Andererseits gilt es, die Physiologie des enterischen Nervensystems in die Indikationsstellung und Verfahrenswahl mit einzubeziehen. Rektozelen konnen ein morphologisches Korrelat fur eine Outlet-Obstruktion darstellen. Es kann hier nach der Hohenlokalisation in hohe, mittlere und distale Formen unterteilt werden, deren Erscheinungsbild sich in den oberen Dritteln eher flachig darstellt, deren Genese eng mit der Anzahl der Geburten korreliert und die Evaluation der Levatorenschenkeldistanz erforderlich macht. Die distalen tiefen verhaltbildenden Formen finden sich auch bei Nulliparae und haben ihre Ursache in einem transversen Querriss direkt oberhalb der Verankerung des Septums am Perineum. Bei diesen Patientinnen mit ventraler distaler Ventilrektozele uberpruften wir die Ergebnisse der Versorgung mittels interner Vollwandraffung und Mukosaresektion im Hinblick auf die Kurz- und Langzeitergebnisse, Komplikationen, ODS-Symptomatik und insbesondere mit der Frage nach der Entstehung von De-novo-Urge oder Clustering. Im Zeitraum zwischen Januar 2009 und Januar 2014 erfolgten 35 Eingriffe bei distalen tiefen symptomatischen ventralen Rektozelen in modifizierter Technik nach Sullivan. Es fanden sich keine intraoperativen oder fruhpostoperativen Komplikationen, in den Kontrollen nach 2 Wochen keine Nahtdehiszenzen oder Blutungen, 4 Wochen postoperativ keine Urge-Symptomatik, kein Clustering. In einer Langzeitbefragung (2 – 7 Jahre) postoperativ gaben uber 80% an, ihr Operationsergebnis subjektiv dauerhaft positiv zu bewerten. Der mittlere obstruktive Defakations-Score (ODS) nach Altomare et al. wurde um 9 Punkte reduziert.
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