Auswirkungen der Spenderkonditionierung mit Piretanid auf die Funktion von Nierentransplantaten

2002 
Einleitung Die primare Nichtfunktion eines Nierentransplantates kann sich auf das Langzeituberleben des Organes auswirken. Gerade bei der Nierentransplantation treten besonders hohe Ischamierisiken auf. Piretanid (P) inhibiert lumenseitig energieabhangige Ionencarrier der tubularen Zellmembran der Henle’schen-Schleife. Der damit verbundene reduzierte Sauerstoff- und Substratverbrauch, gerade im Rahmen der renalen Ischamie, kann fur die Integritat der Tubuluszellen von entscheidender Bedeutung sein. Methode 15min vor Abklemmen der Aorta abdominalis wurde 13 Organspendern 15mg P (Arelix®) intravenos (Infusionszeit 10min) gegeben. Der Konservierungslosung (Eurocollins) wurden 15mg P zugegeben. 15 min vor Reperfusion der Spenderniere erhielt der Empfanger 60mg P intravenos. Die forcierte Diurese wurde bei diesen Patienten mit P aufrechterhalten. Als Vergleich diente eine historische Gruppe (n=108), die grundsatzlich gleich behandelt wurde, jedoch als Diuretikum Furosemid erhalten hatte. Ergebnisse Insgesamt 13 Patienten erhielten eine Spenderniere, welche im Vorfeld mit P behandelt wurde. Die Inzidenz des akuten ischamischen Nierenversagens lag in der Studiengruppe mit 40% um 9% niedriger als in der Vergleichsgruppe. Die Dauer des Nierenversagens, sowie die Anzahl der Dialysebehandlungen waren insgesamt geringer (–26 bzw. –32%), bei Zunahme der Diuresewerte (77%) in den ersten postoperativen Tagen. Schlussfolgerungen Die Uberlegung, durch die Spenderkonditionierung mit P bei Nierentransplantation die Inzidenz des akuten Nierenversagens bzw. die renale Fruhfunktion gunstig zu beeinflussen, wird durch die bisherigen explorativen klinischen Daten gestutzt. Wir halten es daher fur gerechtfertigt eine kontrollierte Doppelblindstudie durchzufuhren.
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