Laparoskopischer Bruchlückenverschluss bei Appendizitis im Leistenhernienbruchsack (Amyand-Hernie): Ist der Einsatz eines Netzes kontraindiziert?

2017 
Die Amyand-Hernie wird definiert als eine Appendix vermiformis mit oder ohne Entzundung im Bruchsack einer ipsilateralen Leistenhernie. Die Inzidenz dieser Sonderform einer Leistenhernie ist auserordentlich selten und prasentiert sich praoperativ nahezu ausschlieslich unter dem Bild einer inkarzerierten Leistenhernie. Der Einsatz von synthetischen Netzen bei der Versorgung derartiger Hernien wird kontrovers diskutiert und uberwiegend abgelehnt. Im Zeitalter der dominierend prothetischen Hernienversorgung stellt sich die Frage der simultanen Netzimplantation bei potenzieller Kontamination neu. Anhand der 150 bislang zu diesem Thema veroffentlichten Falle und ihrer detaillierten Analyse wird versucht, eine Neubewertung der Frage des Bruchluckenverschlusses mit Netz bei der Amyand-Hernie, nicht zuletzt basierend auf eigenen fallspezifischen Erfahrungen, darzulegen. Auch beim intraoperativen Zufallsbefund einer Appendizitis im Bruchsack einer Leistenhernie kann eine laparoskopische Hernienversorgung unter Verwendung eines Netzes nach simultaner Appendektomie, wie geplant, erfolgen, sofern eine Mitresektion des adharenten Bruchsacks vorgenommen wird. Falls synthetische Implantate benutzt werden, sollten zwingend ausschlieslich leichtgewichtige und grosporige Netze zum Einsatz kommen.
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