S-Nitrosothiole als biochemische Marker der endothelialen Dysfunktion
2003
Veranderungen des Gefasendothels und seiner Funktionen
scheinen eine zentrale Rolle sowohl in der Entstehung, als auch dem
Fortschreiten einer Arteriosklerose zuzukommen. In diesem Zusammenhang
haben zahlreiche Arbeiten die Bedeutung des
L-Arginin-Stickstoffmonoxid(NO)-Stoffwechselweges fur die
Endothelfunktion nahegelegt. NO ist an der Regulation wesentlicher
Endothelfunktionen beteiligt und beeinflust direkt
Schlusselprozesse, die fur die Entwicklung einer
Arteriosklerose wichtig sind. Kardiovaskulare Risikofaktoren wie die
arterielle Hypertonie, die Hypercholesterinamie, der Diabetes
mellitus und der Nikotinabusus sind mit einer Storung der
Endothelfunktion assoziiert und scheinen hieruber ihre proatherogene
Wirkung zu vermitteln. Neuere klinische Ansatze deuten darauf hin,
dass eine endotheliale Dysfunktion therapeutisch ruckfuhrbar
sein kann. Obwohl der Fruherkennung der Arteriosklerose eine enorme
soziookonomische Bedeu
Untersuchungen der letzten Jahre deuten darauf hin, dass NO in
gebundener Form als S-Nitrosothiole im Kreislauf transportiert und
systemisch wirksam werden kann. Daraus ergab sich die Hypothese,
dass die plasmatische Konzentration von S-Nitrosothiolen als
direkter biochemischer Marker der endothelialen Dysfunktion dienen
kann. Deshalb wurde sowohl die Konzentration plasmatischer
S-Nitrosothiole, als auch die Flus-abhangige Dilatation
der Arteria brachialis als etablierter nicht-invasiver Parameter
einer endothelialen Dysfunktion bei Normalpersonen und Personen mit
einer steigenden Anzahl an kardiovaskularen
Risikofaktoren bestimmt. Die Ergebnisse der vorliegenden
Untersuchung lassen sich wie folgt zusammenfassen: (1.) Die Konzentration plasmatischer S-Nitrosothiole ist bei Personen mit
kardiovaskularen Risikofaktoren in Abhangigkeit von der Anzahl
der kardiovaskularen Risikofaktoren zunehmend eingeschrankt.
(2.) Die Konzentration plasmatischer S-Nitrosothiole korreliert mit der
Hohe der Flus-abhangigen Dilatation der Arteria
brachialis. (3.) Bei einem Grenzwert von 600nmol/l ergab sich im
Vier-Felder-Test fur die Konzentration plasmatischer S-Nitrosothiole
als diagnostischer Marker einer endothelialen Dysfunktion eine
Sensitivitat von 85% und eine Spezifitat von 64%. Daraus ergab sich die Schlusfolgerung, dass die Bestimmung der
Konzentration plasmatischer S-Nitrosothiole als biochemischer Marker
fur die Diagnostik der endothelialen Dysfunktion dienen kann.
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