Entwicklung eines Weichteilulkus nach periduraler Langzeitinfusion

2009 
Lokalanasthetika (LA), in klinischen Konzentrationen verabreicht, beinhalten ein gewebstoxisches Potenzial, dessen Auswirkungen in der Praxis jedoch selten beobachtet werden. Es wird uber den Fall einer 74-jahrigen Patientin (Body-Mass-Index 16,8 kg/m2) mit einem metastasierenden Bronchuskarzinom berichtet. Sie hatte wegen therapierefraktarer Schmerzen einen getunnelten thorakalen Periduralkatheter (PDK) erhalten. Unter einer kontinuierlichen periduralen Infusion von 0,49%igem Bupivacain, 0,0036%igem Morphium und 0,0001%igem Clonidin (3 ml/h) entwickelte sich nach 8 Wochen thorakal-paravertebral ein derbes Weichteilulkus mit kristallinem Fremdmaterial (KFM) im Ulkusgrund. Die thorakale Computertomographie (CT) bestatigte eine Dislokation des PDK in die Subkutis mit einer ausgedehnten Flussigkeitsansammlung bis zum M. erector spinae. Die histologische Untersuchung zeigte eine areaktive Nekrose mit Einschlussen von KFM; die chemische Analyse des KFM erbrachte den Nachweis von Bupivacain, Morphium und Natriumchlorid. Das Weichteilulkus war wahrscheinlich durch Ausfallungen des LA-Gemisches entstanden.
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