TKI 2.0 – Wandel in der medikamentösen Therapie des Nierenzellkarzinoms

2018 
Bis heute ist ein kurativer Therapieansatz durch eine operative Tumorentfernung ausschlieslich fur das Nierenzellkarzinom (NZK) im lokalisierten Stadium gegeben. Bei einer Metastasierung sinkt die 5-Jahres-Uberlebensrate drastisch. Mitverantwortlich hierfur ist die geringe Strahlensensibilitat des NZKs und dessen Resistenz gegenuber Chemotherapeutika. Seit 2006 steht mit der Zulassung der Tyrosinkinaseinhibitoren (TKI) eine wirksame Medikamentenklasse zur Therapie des metastasierten NZKs (mNZKs) zur Verfugung. Die spezifische Hemmung der Signalwege des VEGF(„vascular endothelial growth factor“)-Rezeptors sowie die des „mammalian target of rapamycin“ (mTOR) fuhrte zu einer deutlichen Verlangerung des progressionsfreien (PFS) als auch des Gesamtuberlebens (OS). Lange Zeit schien es, als ob durch die TKI als zielgerichtete Therapie des mNZK die aktuellen Therapiemoglichkeiten ausgereizt waren, bis sich aktuell nochmalig ein weiterer Schritt getan hat. So wurden Cabozantinib und Lenvatinib in der Kombination mit Everolimus zur Zweitlinienbehandlung beim mNZK 2016 zugelassen. Auch die ersten positiven Studiendaten einer adjuvanten Behandlung mit Sunitinib bei Patienten mit einem NZK im lokalisierten Stadium und einem hohen Risikoprofil (S-TRAC) zeigen auf, dass das Potential einer Behandlung mit TKI noch nicht ausgeschopft sein konnte. Im April 2016 erfolgte ebenfalls die Zulassung des Checkpointinhibitors Nivolumab zur Zweitlinientherapie des mNZK. Auf aktuelle Therapieempfehlungen, neue Erkenntnisse, Neuzulassungen sowie laufende Studien soll im vorliegenden Review eingegangen werden.
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