Sepsis nach Katzenbiss – Wie Anamnese, körperliche Untersuchung und eine interdisziplinäre Zusammenarbeit den Krankheitsverlauf beeinflussen

2021 
Eine 67-jahrige Patientin wird mit Schocksymptomatik unter der Verdachtsdiagnose einer akuten Lungenarterienembolie stationar aufgenommen. Nach Ausschluss eines thrombembolischen Ereignisses wird die Diagnose einer Sepsis gestellt. In der Computertomographie des Thorax mit Kontrastmittel zeigt sich eine phlegmonose Entzundung der Subkutis auf Hohe des rechten Oberarmes. Es erfolgte eine kalkulierte Antibiotikatherapie mit Piperacillin/Tazobactam. Am 1. Tag nach der stationaren Aufnahme sind alle Blutkulturen positiv auf Keime der Gattung Pasteurella multocida, ein gramnegatives Stabchen, das zur oralen Mundflora von Hund und Katze gehort. In der intensivierten Anamnese stellt sich heraus, dass die Patientin 2 Wochen zuvor von ihrer Hauskatze in den Unterarm gebissen wurde. Im Verlauf kommt es trotz weiterer Eskalation der Antibiotikatherapie zu einer zunehmenden Leukozytose mit spontaner Eiterentleerung auf Hohe des Sprunggelenks. Erst am 12. Tag nach der Aufnahme erfolgt die operative Fokussanierung multipler Abszesse mit rascher Besserung des Allgemeinzustandes. Sechs weitere Revisionsoperationen sind notwendig, bevor die Patientin nach 7 Wochen stationarer Behandlung wieder nach Hause entlassen werden kann.
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