Psycho- und Pharmakotherapie bei schädlichem Tabakgebrauch und -abhängigkeit

2015 
Tabakkonsum gehort zu den wichtigsten vermeidbaren gesundheitlichen Risikofaktoren. Jahrlich versterben etwa 110.000 Menschen vorzeitig an tabakbedingten Erkrankungen. Etwa 50 % der regelmasigen Raucher gelten als tabakabhangig. Dennoch ist die Aufhorbereitschaft gering und die langfristigen Abstinenzquoten sind bei bestehendem Abstinenzwunsch ohne professionelle Unterstutzung bei weniger als 10 % angesiedelt. Im Rahmen der S3-Leitlinien wurden nach umfassender systematischer Recherche der aktuellen Literatur 78 Behandlungsempfehlungen zur Motivation und Fruhintervention bei nicht aufhorbereiten Rauchern sowie zu psychotherapeutischen und pharmakologischen Unterstutzungen des aufhorwilligen Rauchers formuliert. Mehr als 50 Fachgesellschaften verabschiedeten die Empfehlungen und Hintergrundtexte in einem aufwendigen Zertifizierungsprozess. In diesem Beitrag werden neben einer Darstellung der wissenschaftlichen Evidenzlage zu den psychotherapeutischen und pharmakologischen Therapiemoglichkeiten die Behandlungsempfehlungen und weitergehenden Hinweise zur Indikation und Behandlungsdurchfuhrung wiedergegeben. Bei einer leitliniengerechten Behandlung des entwohnungswilligen starken Rauchers unter Einsatz verhaltenstherapeutisch orientierter Einzel- oder Gruppentherapien mit medikamentoser Unterstutzung lassen sich langfristige Erfolgsquoten von nahezu 30 % erzielen.
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