Die Geschichte der Nierentransplantation

2016 
Die Geschichte der Nierentransplantation ist eine Geschichte der vielen erfolglosen Versuche, der Ruckschlage, aber auch der Beharrlichkeit, des Pioniergeistes und des ungebrochenen Mutes. Sie beginnt mit der ersten experimentellen Transplantation einer Hundeniere im Jahre 1902 durch den Osterreicher Emerich Ullmann (1861–1937). Die Niere wurde an die A. carotis des Hundes angeschlossen und der Ureter frei nach ausen abgeleitet. Das Organ produzierte mehrere Tage Urin bis es abstarb. Es folgten 1909 Versuche menschliche Leichennieren auf den Affen zu ubertragen und im Folgejahr die erste Xenotransplantation am Menschen. Man experimentierte am Spender: Hunde, Affen, Ziegen und Lammer – Alles ohne Erfolg. 1933 erfolgte die erste Transplantation einer Leichenniere durch den Russen Yurii Voronoy, jedoch uberlebte die Patientin nur wenige Tage und das Spenderorgan funktionierte zu keinem Zeitpunkt. 1953 dann der erste zumindest kurzfristig erfolgreiche Versuch durch Jean Hamburger in Paris. Ein 16-jahriger Junge erhielt die Niere seiner Mutter als Lebendspende. 1954 dann ein Meilenstein – die erste langfristig erfolgreiche Operation in Boston durch Joseph Murray: eine Nierentransplantation unter eineiigen Zwillingsbrudern, mit einem 8‑Jahres-Uberleben des Transplantats. Murray erhielt fur seine Verdienste in der Entwicklung der Nierentransplantation 1990 den Medizinnobelpreis. Im Jahre 1962 erfolgte die erste erfolgreiche Transplantation auch bei genetisch nicht verwandten Patienten mit Hilfe der Immunsuppression und schlieslich 1963 die erste Nierentransplantation in der BRD durch Reinhard Nagel und Wilhelm Brosig in Berlin. Ziel des Artikels ist es, die historische Entwicklung der Nierentransplantation von den Anfangen bis zur Etablierung der Methode luckenlos darzustellen.
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