Spontan bakterielle Peritonitis bei Leberzirrhose

2010 
Die spontan bakterielle Peritonitis ist die haufigste Infektion bei Patienten mit Leberzirrhose und Aszites. Die Diagnose wird durch Nachweis von mehr als 250 neutrophilen Granulozyten pro mm3 Aszites gestellt. Pathogenetisch liegt der spontan bakteriellen Peritonitis eine bakterielle Translokation aus dem Darm und eine verminderte Infektabwehr zugrunde. Klinisch stehen meist eine Verschlechterung der Leberfunktion und die Entwicklung einer Enzephalopathie im Vordergrund, die Erkrankung kann sich aber auch als schwere Sepsis manifestieren. Die SBP hat eine schlechte Prognose, und eine antibiotische Therapie ist obligat. Die Behandlung erfolgt zumeist mit Cephalosporinen der dritten Generation oder Chinolonen. Der Erfolg der antibiotischen Therapie sollte nach 48 h durch Abfall der neutrophilen Granulozyten im Aszites uberpruft werden. Nach Uberleben der SBP besteht eine Indikation zur Sekundarprophylaxe. Eine Primarprophylaxe ist bei Patienten mit niedrigem Gesamteiweis im Aszites und einer schlechten Leber- und/oder Nierenfunktion etabliert. Weiterhin sollen Patienten mit Leberzirrhose und gastrointestinaler Blutung primarprophylaktisch mit Antibiotika behandelt werden.
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