Risikofaktoren und Managementstrategien des Früh- und Spätinfektes nach Rekonstruktion mit Tumorspezialendoprothesen

2020 
Periprothetische Infektionen nach Versorgung mittels Tumorspezialendoprothese treten in etwa 10 % aller Falle auf. Ebenso wie in der Primarendoprothetik definieren die Kriterien der „Musculoskeletal Infection Society“ (MSIS) das Vorliegen einer periprothetischen Infektion. Die Managementstrategien bei einer periprothetischen Infektion nach Tumorspezialendoprothese richten sich nach der Dauer der Infektion und dementsprechend dem Alter des Biofilms. Eine implantaterhaltende Therapie mit Wechsel der mobilen Teile ist bei Vorhandensein unreifer Biofilme moglich. Das Vorliegen eines reifen Biofilms erfordert einen ein- oder zweizeitigen Implantatwechsel. Sofern moglich, ist hier ein vollstandiger Austausch aller Endoprothesenkomponenten anzustreben, da eine partielle Retention von Fremdmaterialien zu verminderten Erfolgsraten fuhrt. Die hochsten Erfolgsraten werden durch ein zweizeitiges Vorgehen erzielt. Mehrere Risikofaktoren wie z. B. Hautnekrosen, postoperative Hamatombildung, eine prolongierte Wundsekretion sowie eine Operationsdauer ≥2,5 h konnten als Risikofaktoren fur die Entstehung einer periprothetischen Infektion identifiziert werden. Die Kenntnis daruber erlaubt eine Identifikation und ein fruhzeitiges Management der besonders gefahrdeten Patienten.
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