Mittelfristige Ergebnisse nach Versorgung distaler Radiusfrakturen mit der winkelstabilen palmaren Plattenosteosynthese im Hinblick auf das Frakturausmass und die Beteiligung des distalen Radioulnargelenks

2012 
Einleitung: Die palmare Plattenosteosynthese ist in der Versorgung der distalen Radiusfrakturen mittlerweile etabliert und kommt sowohl bei extraartikularen, als auch bei intraartikularen, mehrfragmentaren Frakturen zum Einsatz. Ob das Frakturausmas bei guter Qualitat der Reposition bzw. die Beteiligung des distalen Radioulnargelenkes das Behandlungsergebnis beeinflusst ist jedoch weitgehend unbekannt. Das Ziel der vorliegenden Studie ist es herauszufinden ob der Frakturtyp bzw. die Beteiligung des distalen Radioulnargelenkes bezuglich des klinischen Ergebnisses nach Frakturausheilung einen Einfluss hat. Methode: Es wurden 94 Patienten im Rahmen einer retrospektiven Studie untersucht und hinsichtlich des Frakturtyp und des Repositionsergebnisses, sowie der Mitbeteiligung des distalen Radioulnargelenkes eingruppiert und verglichen. Der Nachuntersuchungszeitraum betrug drei Jahre. Bezuglich der Radiusgelenkflache wurde die AO-Klassifikation angewendet. Separat dazu wurde das distale Radioulnargelenk betrachtet. Die Beurteilung der Behandlungsergebnisse wurde mittels DASH-, Gartland- und Mayo-Score, sowie unter anderem der Messung des Bewegungsausmases, der Kraftmessung und der Patientenzufriedenheit durchgefuhrt. Ergebnisse: Zwischen den intraartikularen und extraartikularen Frakturgruppen der Radiusgelenkflache vom Typ 23 A2, A3, C2 und C3 nach AO ergeben sich im ausgeheilten Zustand keine signifikanten Unterschiede. Hingegen zeigt sich in der Gruppe mit Beteiligung des distalen Radioulnargelenkes nach Auswertung der Daten schlechtere aber nicht signifikante Unterschiede im Dash-, im Gartland- und im Mayo-Score. Unzureichende Repositionsergebnisse des distalen Radioulnargelenkes fuhren zu einer hoch signifikanten Verschlechterung der Ergebnisse. Interpretation: Hinsichtlich des Frakturtyps nach AO ergibt sich bei gleichem Osteosyntheseverfahren nahezu kein Unterschied im klinischen Ergebnis. Sobald jedoch das distale Radioulnargelenk unzureichend reponiert ist ergeben sich hochsignifikante Unterschiede im klinischen Ergebnis. Das vom Radiokarpalgelenk separierte distale Radioulnargelenk spielt im Zusammenspiel mit dem Handgelenk offensichtlich eine entscheidende, oft unterschatzte Rolle. Demnach ist eine anatomiegerechte Reposition des distalen Radioulnargelenkes im Rahmen der Versorgung einer distalen Radiusfraktur ebenso zu fordern, wie die der radiokarpalen Gelenkflache.
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