Epikardiale Ablation ventrikulärer Tachykardien

2017 
Ventrikulare Tachykardien (VT) bei Patienten mit struktureller Herzerkrankung haben uberwiegend einen narbenassoziierten Reentry-Mechanismus, so dass hier substratbasierte Ablationsstrategien bei nahezu allen Verfahren – zumindest zusatzlich – angewendet werden. In vielen Fallen, insbesondere bei nichtischamischen Kardiomyopathien (NICM) sowie arrhythmogenen rechtsventrikularen Kardiomyopathien (ARVCM), findet sich ein arrhythmogenes Substrat mit kritischem Anteil am Reentry-Mechanismus in den epikardialen Myokardanteilen, so dass zur Modifikation dieser Anteile ein Zugang vom Perikardraum notwendig ist. Bei Rezidiveingriffen (nach vorheriger endokardialer Ablation) bei VT mit ischamischer Kardiomyopathie (ICM) sollte ein epikardiales Vorgehen erwogen werden. Es existieren Falle, bei denen mittels endokardialem Mapping keine Narbenzonen identifiziert werden konnen; bei diesen Patienten liegt haufig ein isoliertes epikardiales Substrat vor. Weltweit wird fur etwa 10 % aller VT-Ablationen ein epikardialer Zugang mittels perkutanter subxiphoidaler Punktion durchgefuhrt. Studien zeigen eine hohere Effektivitat, eine Rhythmusstabilitat und Reduktion der Rezidivereignisse in der Nachsorge (ca. 70 % Rezidivfreiheit im Verlauf von 2 Jahren) nach endo-/epikardialer Substratmodifikation. Auch beim elektrischen Sturm scheint ein fruhzeitiges epikardiales Vorgehen, insbesondere bei NICM, sinnvoll. Die epikardiale Instrumentierung und Ablation stellen komplexe elektrophysiologische Verfahren dar, deren Durchfuhrung auf erfahrene Zentren mit herzchirurgischem Back-up begrenzt sein sollte. In diesen erfahrenen Zentren liegt die Komplikationsrate unter 5 %.
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