Essstörungen – Von der Anamnese zur Indikationsstellung

2016 
Da Patientinnen mit Anorexia nervosa erhebliches Untergewicht haben, ist diese Essstorung auch eine Blickdiagnose. Bulimianervosa und die Binge-Eating-Storungsind dagegen bei den Patientinnen meist mit starken Schamgefuhlen verbunden und werden daher oft erst spat erkannt. Haufig wird die Verdachtsdiagnose einer Essstorung nicht in einem dafur spezialisierten Zentrum gestellt, sondern z.B. beim Hausarzt, Kinderarzt oder Gynakologen. Zu den arztlichen Aufgaben in Praxen und Kliniken mit eher somatischem Schwerpunkt gehoren das Stellen einer Verdachtsdiagnose, der Ausschluss wichtiger Differenzialdiagnosen sowie die Indikationsstellung fur eine fachspezifische Weiterbehandlung. Als Herausforderung wird oft die Gesprachsfuhrung mit den haufig sehr ambivalenten Patientinnen erlebt, denn einerseits sind die Behandlungsnotwendigkeit und die mogliche Gefahrdung deutlich zu machen, andererseits ist aber auch Selbstbestimmung und Autonomie zu gewahren. Fur die Behandlung der Patientinnen stehen je nach Essstorungstyp, Schweregrad und Lebenssituation verschiedene Behandlungsmoglichkeiten und -settings zur Verfugung.
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