L-Thyroxin-Hochdosierung bei therapieresistenter Depression

2004 
Auf einer Depressionsstation eines Bezirkskrankenhauses wurden 28 Patienten nach 6 antidepressiven Strategien mit L-Thyroxin-Dosen von durchschnittlich 350 µg/Tag behandelt. Es kam bei 39,3% zu masiger und bei 21,5% zu sehr guter Besserung, gemessen am HAMD-21-Score ≤16 bzw. ≤8 und der klinischen Einschatzung. Bei 39,3% musste die Therapie wegen Erfolglosigkeit oder Nebenwirkungen abgebrochen werden. Nach 45,2 Wochen erfolgte eine Nachuntersuchung aller Schilddrusenhormon-Responder. 28,6% der Patienten hatten L-Thyroxin abgesetzt. Bei den Therapieabbrechern gab es mit 62,5% signifikant mehr stationare Aufenthalte als bei den Weiterbehandelten (0%), allerdings fand sich kein Unterschied in 2 verschiedenen subjektiven Ratings. Im Gegensatz zur Literatur, die bei 70 vorwiegend bipolaren Patienten keine schwerwiegenden Nebenwirkungen beschrieb, traten Herzrhythmusstorungen stationar in 10,7% und ambulant katamnestisch in weiteren 7,1% der Falle in einer Starke auf, die zum Absetzen fuhrte. Insgesamt scheint daher eine systematische Untersuchung der L-Thyroxin-Hochdosistherapie bei therapieresistenten Depressionen erfolgversprechend und notwendig.
    • Correction
    • Source
    • Cite
    • Save
    • Machine Reading By IdeaReader
    28
    References
    2
    Citations
    NaN
    KQI
    []