Probiotika: Eine Routinetherapie für Frühgeborene? Was beweisen die bisherigen Studien?

2010 
Zusammenfassung Nosokomiale Infektionen, Infektionen durch antibiotikaresistente Keime, systemische Inflamationsreaktionen und auch die nekrotisierende Enterokolitis (NEK) treten bei Fruhgeborenen haufiger als bei Reifgeborenen auf. Die bisherigen Studien stutzen die Hypothese, dass Probiotika, die NEK-Inzidenz (Bell-Stadium ≥2) und die Mortalitat reduzieren und eventuell auch den Nahrungsaufbau beschleunigen. Diese Ergebnisse sind vielversprechend, bedurfen aber der Bestatigung in grosen Studien. Unklar ist, welches Probiotikum besonders gut geeignet ist, welche Dosis optimal ist, wann und wie am besten begonnen wird oder ob ein einzelner Keim oder eine Kombination gegeben werden soll. Die Sicherheit und die Effizienz eines jeden Praparates mussen separat gezeigt werden. Zusammenfassend gibt es derzeit nicht genug Studiendaten, um Probiotika bei sehr kleinen Fruhgeborenen in der klinischen Routine als sichere und effektive Therapie auserhalb von Studien einzusetzen. Auf der anderen Seite ist es medizinisch nicht falsch, Probiotika unter kontrollierten Bedingungen, z. B. bei vorubergehend hoher lokaler NEK-Inzidenz, einzusetzen. Die vorliegende Arbeit untersucht die Beweiskraft der bisherigen Untersuchungsergebnisse.
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