Gadoliniumablagerungen – Morbus Gadolinium

2019 
Gadolinium(Gd)-haltige Kontrastmittel (KM) werden seit 1988 in der klinischen MRT-Routinediagnostik weltweit eingesetzt. Dabei wurden alle in der Routine verwendeten Kontrastmittel in der zugelassenen Dosierung hinsichtlich Vertraglichkeit, Nebenwirkungsprofil und diagnostischer Wirksamkeit lange Zeit als sicher eingestuft. Mit der Beobachtung der nephrogenen systemischen Fibrose (NSF) und der Gd-Retention im Gehirn anderte sich diese Ansicht jedoch und fuhrte in Europa zum Entzug bzw. zur Einschrankung der Zulassung linearer Gd-Chelate. Insbesondere die NSF sowie die akute Unvertraglichkeitsreaktion sind bei der Betrachtung Gd-haltiger Kontrastmittel von primarer klinischer Relevanz. Die schon seit Langem in der Literatur beschriebenen Ablagerungen von gadoliniumhaltigen Strukturen bzw. Strukturkomplexen im Korper wurden in den letzten Jahren insbesondere durch Veroffentlichungen von Ablagerungen im Gehirn sowie auch im Knochenmark wieder in den Vordergrund geruckt, jedoch wurde bisher keine klinische Beschwerdesymptomatik und keine nachhaltige Konsequenz fur die Gesundheit der Patienten hierdurch beobachtet. Als Morbus Gadolinium wird ein von uberwiegend online aktiven Patienten(interessens)gruppen gebildeter, wissenschaftlich nicht sicher belegter Symptomkomplex beschrieben, der sich nach Anwendung von gadoliniumhaltigen Kontrastmitteln mit grosem Beschwerdespektrum offenbart. Die Betroffenen sind von teils chronisch persistierenden, teils remittierenden, und nicht durch andere (Vor‑)Erkrankungen zu erklarenden Beschwerden geplagt.
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