Psychologische Aspekte der Langzeitkontrazeption

2001 
In den letzten Jahren wurden einige grossangelegte Studien uber die psychischen Folgen der Sterilisation publiziert. Diese ergeben auch im interkulturellen Vergleich ein relativ einheitliches Bild und erlauben eine fundierte Definition von Risikofaktoren einer spateren Unzufriedenheit mit der Tubensterilisation. Diese sind: Alter der Patientin unter 30 Jahren, Partnerschaftskonflikte, der Eingriff erfolgt bis 1 Jahr post partum oder post interruptionem, mangelnde Entscheidungsautonomie bzw. Druck Dritter, mangelnde Information uber den Eingriff und seine Konsequenzen, praoperativer Disstress und geringe familiare Kohasion und Anpassungsfahigkeit. Als unumgangliche Bestandteile der «Aufklarungspflicht» des Arztes in der Beratung sind neben den zuvor genannten Kriterien zu nennen: Irreversibilitat, Applikation in Relation zur Lebensgestaltung und ihre Auswirkungen auf die seelische Balance unter Einbeziehung der Motive fur eine Langzeitkontrazeption. Eine solche umfassende Information, die auf Verstandnis basiert, fuhrt zu einer Kompetenzerweiterung der beratenen Personen und damit letztlich zu autonomen Entscheidungen, die als seelische Voraussetzungen fur die Zufriedenheit mit jedweder Empfangnisverhutungsmethode gelten.
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