Chemoprophylaxe von Malaria

Hintergrund: In einer prospektiven, offenen, nicht randomisierten Studie bei Reisenden, die eine reisemedizinischen Beratungsstelle konsultiert hatten, wurden Informationen uber Art, Haufigkeit und Zeitpunkt des Auftretens von Nebenwirkungen bei der Einnahme gebrauchlicher Malaria- Prophylaktika gewonnen und die Medikamente hinsichtlich ihrer Vertraglichkeit verglichen. Teilnehmer: Zwischen 2000 und 2003 wurden 495 selbst auszufullende Fragebogen an Personen ausgegeben, die beabsichtigten, wahrend einer Reise in ein Endemiegebiet eine Malaria-Chemoprophylaxe durchzufuhren. Davon entfielen 266 auf Lariam? (Mefloquin), 107 auf Malarone ? (Atovaquon/Proguanil), 103 auf Resochin ? /Paludrine? (Chloroquin/Proguanil) sowie 19 auf Resochin (Chloroquin). Ergebnisse: 284 (59,8%) Fragebogen wurden nach Abschluss der Reise zuruckgeschickt, davon 13 zu Resochin ? , das wegen dieser geringen Fallzahl in den Auswertungen nicht weiter berucksichtigt wurde. Etwa 1/3 aller Befragten berichteten mindestens ein Symptom (86/271; 32%; 95%-Konfidenzintervall: 26–38%). Im Vergleich der Praparate verursachte Malarone ? den geringsten (18/82; 22%; 95%-KI: 14–33%) und Lariam? den hochsten Anteil von Beschwerden (53/142; 37%; 95%-KI: 29–46%). Am haufigsten traten neuropsychiatrische (56/271; 21%; 95%-KI: 16–26%) und gastrointestinale Symptome (53/271; 20%; 95%-KI: 15–25%) auf. Ein vermehrtes Auftreten neuropsychiatrischer Beschwerden wurde unter Einnahme von Lariam ? (38/142; 27%; 95%-KI: 20–35%) oder Resochin? /Paludrine? (12/47; 26%; 95%-KI: 14–40%) berichtet im Vergleich zu Malarone ? (6/82; 7%; 95%-KI: 3–15%). Personen, die Lariam? oder Resochin? /Paludrine? einnahmen, litten haufiger unter Schlafstorungen als diejenigen, die Malarone ? anwendeten. Im Zusammenhang mit Lariam ? wurde besonders haufig das Symptom Schwindel berichtet (17/142, 12%, 95%-KI: 7–19%). Nebenwirkungen traten in der Regel erstmals bis zum Ende der 4. Woche auf.